4.2 Das interaktive Whiteboard
Das Kurzvideo gibt einen sehr guten und kompakten Überblick zum Einsatz von interaktiven Whiteboards in der Hochschullehre:
Video 1
Was ist und kann ein interaktives Whiteboard?
Ein interaktives Whiteboard ist eine weiße Tafel mit touch- oder stiftbasiertem Display, das mit einem PC verbunden ist. Mit Hilfe eines Projektors wird der PC-Inhalt auf die weiße Fläche des Whiteboards projiziert. Der PC kann direkt am interaktiven Whiteboard mittels Finger oder kabellosem Stift gesteuert werden. Auf der Tafelfläche lässt sich, wie auf einem Smartphone oder Tablet, klicken, scrollen und zoomen. Alternativ kann ein interaktives Whiteboard auch ein großer Monitor sein, der über Touchfunktion verfügt.
Zusätzlich zu den generellen Funktionen eines interaktiven Whiteboards liefert jeder Whiteboard-Hersteller eine eigene Software zur Bedienung mit. Diese ermöglicht i. d. R. folgendes:
- Schreiben mit Finger oder Stift: Mit einem speziellen Stift oder mit dem Finger können Sie auf leeren Seiten, in Dateien oder in Anwendungen schreiben, zeichnen, Unterstreichungen einfügen, Objekte verschieben oder vergrößern und Gesten zum Navigieren verwenden. Das interaktive Whiteboard kann somit als klassischer Tafelersatz verwendet werden. Besonders nützlich ist diese Funktion aber auch bei Präsentationen mit PowerPoint oder PDFs, um Inhalte auf den Folien hervorzuheben oder zu annotieren. Auch beim Erläutern von speziellen Programmen wie z. B. SPSS kann die Annotationsfunktion praktisch sein.
- Aufbereitung von digitalen Whiteboard-Seiten: Ähnlich wie in PowerPoint können Whiteboard-Seiten bereits vor der LV-Einheit vorbereitet oder spontan während des Unterrichts erstellt werden. Zahlreiche Formatierungs- und Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Medien stehen Ihnen hierbei zur Verfügung (z. B. können Screenshots und Videos direkt eingebettet werden).
- Sichern der Ergebnisse: Die Software stellt sicher, dass Inhalte, die am interaktiven Whiteboard erarbeitet wurden, in unterschiedlichen Formaten abgespeichert (PDF, PPT, Grafiken) und wiederverwendet werden können, sowie mit den Studierenden geteilt werden können.
- Interaktive Übungen: Die Software ermöglicht das Erstellen von interaktiven Übungen und Aktivitäten, die direkt auf den Whiteboard-Seiten eingebettet werden (z. B. Lückentexte, Zuordnungsübungen, Aufdeck-Übungen). Somit lassen sich ganze LV-Einheiten mit unterschiedlichen Aktivitäten abbilden.
- Response Systeme: Die Software ermöglicht es, Umfragen und Abstimmungen durchzuführen, die von Teilnehmer/inne/n über ihr Smartphone oder Tablet beantwortet werden. Die Ergebnisse werden direkt am interaktiven Whiteboard angezeigt und können dort bearbeitet und kommentiert werden (vgl. SMART Response 2 und SMART Short it out!).
Was sind die Vorteile und der Mehrwert des interaktiven Whiteboards?
Das interaktive Whiteboard weist gegenüber einer Kreidetafel oder einem klassischen Whiteboard folgende Vorteile auf, die wiederum für die Lehre einen besonderen Mehrwert bieten:
Vorteil | Mehrwert |
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Programme, Anwendungen und digitale Whiteboard-Seiten können direkt am interaktiven Whiteboard bedient werden. Blättern, Drehen, Zoomen und Löschen ist direkt am interaktiven Whiteboard durch intuitive Berührungsgesten möglich. | Sie müssen nicht immer zwischen PC und Tafel bzw. klassischem Whiteboard wechseln, sondern können alles an einem Ort machen (z. B. Webseite aufrufen, Excel-Datei bearbeiten, auf einer digitalen Whiteboard-Seite schreiben). |
Die Fläche zum Schreiben ist erweiterbar. | Wird der Platz auf einer Seite knapp, können Sie beliebig viele neue Whiteboard-Seiten hinzufügen und in der nächsten LV-Einheit weiterverwenden. |
Verschiedene Medienquellen können in eine digitale Whiteboard-Seite eingebettet werden. | Die direkte Einbettung von Medienquellen ermöglicht es, diese direkt auf der digitalen Whiteboard-Seite näher zu analysieren oder zu kommentieren. |
Geschriebene Wörter und Objekte können in Größe, Farbe und Form verändert sowie verschoben, sortiert und verändert werden. | Schwerpunkte oder Prioritäten lassen sich dadurch gut veranschaulichen. Sie können Zusammenhänge, Strukturen, Prozesse und Perspektiven dynamisch visualisieren und herausarbeiten. |
Am interaktiven Whiteboard können mehrere Personen gleichzeitig arbeiten und sich abwechseln (z. B. Notizen hinzufügen, Objekte verändern etc.). | Studierende können aktiv in die Erarbeitung der Inhalte einbezogen werden bzw. sich daran beteiligen, sich gegenseitig korrigieren etc. Das interaktive Whiteboard kann eine kooperativ genutzte Arbeitsfläche (z. B. für Gruppenarbeiten oder Brainstorming) darstellen und Interaktion und Diskussion fördern. |
WU-HINWEIS: An der WU steht in allen Lehrräumen, die für kleinere LV-Settings gedacht sind (d. h. Seminarräume 30 und Projekträume L), ein interaktives Whiteboard (=SMART Board®) zur Verfügung. Die in den Lehrräumen der WU installierte Software zur Bedienung des interaktiven Whiteboards heißt "SMART Notebook®" bzw. "SMART Ink®". Die Software ist in allen Lehrräumen, auch in den größeren Hörsälen, verfügbar. In den Hörsälen können Sie die Funktionen des interaktiven Whiteboards direkt am Vortragenden-Monitor nutzen. WU-Mitarbeiter/innen können die Software SMART Notebook® auf ihrem Arbeitsplatzrechner sowie am Privatgerät installieren (nähere Infos finden Sie hier).
Wie setze ich das interaktive Whiteboard konkret ein?
Sie können sich vorstellen, das interaktive Whiteboard in der Lehre einzusetzen, aber es fehlt Ihnen an konkreten Ideen zur Umsetzung? Zu diesem Zweck haben wir in der TLAC einen Pool an methodisch-didaktischen Einsatzszenarien erstellt. Diese enthalten eine genaue Beschreibung der Methode und Tipps zur Umsetzung am interaktiven Whiteboard. Zusätzlich können Sie sich für viele der Einsatzszenarien Vorlagen herunterladen, die Sie 1:1 im Unterricht verwenden oder individuell anpassen können (geeignet für SMART Notebook®). Die Vorlagen können unabhängig von der Fachrichtung eingesetzt werden und eignen sich vorwiegend für kleinere LV-Settings.
Einsatz von ansprechenden Tafelbildern
Vorbereitung von Tafelbildern am interaktiven Whiteboard
Was? | Ein Tafelbild am interaktiven Whiteboard kann während der Lehrveranstaltung spontan von Ihnen erarbeitet oder bereits im Vorfeld vorbereitet werden. Anders als bei einer klassischen Tafel bzw. Whiteboard können Sie verschiedenste Medien in einer einzigen Datei integrieren, ohne Programme wechseln zu müssen. |
Wofür? |
Wenn Sie ...
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Wie? |
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Abfrage von vorhandenen Eingangsvoraussetzungen/spannender Einstieg in ein Thema/Ideensammlung
Brainstorming am interaktiven Whiteboard
Was? |
Brainstorming ist eine weit verbreitete kreative Methode zur Generierung von Ideen in einer Gruppe. Basierend auf einer zentralen Frage oder einem Begriff werden die Ideen am interaktiven Whiteboard gesammelt und geordnet. Neben dem Clustern liegt der Vorteil von Brainstorming am interaktiven Whiteboard darin, dass das Ergebnis nicht abfotografiert oder mühsam eingesammelt werden muss (wie z. B. bei Pinnwand-Karten oder Flipcharts), sondern direkt als Datei abgespeichert werden kann. |
Wofür? |
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Wie? |
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WU-HINWEIS | Wenn Sie den Stift „Textpen“ in SMART Notebook® verwenden, wird das Handgeschriebene automatisch in Computerschrift umgewandelt (siehe Tutorial - externer Link)! |
Weiterführendes | Ein Brainstorming können Sie auch mit Hilfe eines Aktivierungstools umsetzen, das eine WordCloud oder freie Antworten erlaubt, z. B. mit Sli.do, Tricider, Mentimeter, Polleverywhere (externer Link), SMART Shout it out!, Answergarden (externer Link), Padlet (externer Link) |
Was? |
Mindmapping (wörtlich Gedankenkarte) ist eine Kreativtechnik, bei der ein Themengebiet grafisch abgebildet wird. Spezifisch für Mind-Maps sind die Kategorisierung und die Visualisierung von zentralen Facetten sowie die Kennzeichnung von Querverbindungen. Im Gegensatz zur Clusterung beim Brainstorming werden beim Mind-Mapping zuerst die Kategorien gebildet und dann die Details herausgearbeitet. |
Wofür? |
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Wie? |
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WU-HINWEIS |
Die Software „SMART Notebook®” bietet ein eigenes Add-On namens "Concept Maps", mit dem Mindmaps rasch und visuell ansprechen erstellt werden können. Dabei können Sie Knoten erstellen und mit anderen Knoten verbinden. Besonders praktisch ist, dass durch Einkreisen eines geschriebenen Begriffs dieser automatisch in eine Box umgewandelt wird. Auch Bilder können eingefügt werden. Auf YouTube finden Sie eine anschauliche Erläuterung dieses Tools. |
Weiterführendes | Anleitung (externer Link) der Concept Maps in SMART Notebook® |
ABC-Liste am interaktiven Whiteboard
Was? | Die ABC-Liste ist eine Kreativtechnik, bei der Assoziationen zu unterschiedlichen Anfangsbuchstaben gefunden werden sollen. Im Rahmen der Methode wird der Bezug der Teilnehmer/innen zum Themenfeld verdeutlicht. |
Wofür? |
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Wie? |
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Variante | Wenn Sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben, können Sie auch das ganze Alphabet abfragen, die Buchstaben auf Gruppen aufteilen (z. B. Gruppe 1 erhält A-F, Gruppe 2 erhält G-L etc.) und über die Pause die Aufgabe erteilen, dass die Studierenden die Begriffe am interaktiven Whiteboard eintragen. Das Ergebnis sind die gesammelten 26 Begriffe zur Themenstellung, die dann analysiert werden können (z. B. Markierung positiver Begriffe mit grünem Stift und negativer mit rotem Stift). |
Materialien | ABC_Vorlage.notebook |
Unterstützung der Gruppenfindung und -einteilung
Gruppeneinteilung mittels Drag & Drop
Was? | Bei der flexiblen Gruppeneinteilung werden die Namen der einzelnen Gruppenmitglieder ohne Zufallsauswahl zugeteilt. Die Themenzuordnung kann so dokumentiert und die Einteilung sofort als PDF den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. | ||||
Wofür? |
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Wie? |
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WU-HINWEIS | Eine Anleitung, wie der Aufdeck-Effekt in SMART Notebook® erstellt wird, finden Sie im SMART Notebook User Guide im Medienguide oder hier (externer Link). | ||||
Materialien |
Gruppeneinteilung mittels Memory Game
Was? |
Das Memory Game ist ein spielerischer Zugang zur Gruppenbildung in Anlehnung an das Gedächtnisspiel "MEMORY" und eignet sich für die Einteilung von Paaren oder Vierer-Gruppen. |
Wofür? | Zufällige Zuteilung in 2er-Teams oder Gruppen |
Wie? |
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WU-HINWEIS | Eine Anleitung, wie der Aufdeck-Effekt in SMART Notebook® erstellt wird, finden Sie im SMART Notebook User Guide im Medienguide oder hier (externer Link). |
Materialien | Memory_Vorlage.notebook (für 16 2er-Teams oder 8 Gruppen) |
Feedback
Stimmungsbarometer mittels Skala/Raster
Was? | Der Stimmungsbarometer ist eine Methode, um gezielt Feedback zu einem bestimmten Thema oder einer Lehrveranstaltung einzuholen. Dabei geben die Teilnehmer/innen anonym oder nicht-anonym ihr Feedback zu einem bestimmten Thema. |
Wofür? |
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Wie? |
Variante Skala
Bereiten Sie einen einfachen Raster mit drei Spalten vor (entweder Smiley-Gesichter: fröhlich – neutral – traurig) oder mit drei Wettersymbolen (Sonne – Bewölkt –Gewitter) vor (bzw. verwenden Sie die bereitgestellte Vorlage). Abb. 10 |
WU-HINWEIS |
Mit der Funktion "black" im Tastenbedienfeld oder am Touch Control Panel schalten Sie die Projektionsflächen auf schwarz, sodass der PC-Inhalt nicht mehr auf der Projektionsfläche sichtbar ist. Durch erneutes Drücken von "black" schalten Sie die Projektion wieder sichtbar. |
Materialien |
Stimmungsbarometer_Vorlage.notebook |
Zielscheibe für Feedback zur Lehrveranstaltung
Was? | Die Zielscheibe ist eine Feedback-Methode für die Lehre. Anhand der eingezeichneten Punkte und deren Streuung bei den jeweiligen Kriterien wird optisch ersichtlich, wo etwaige Stärken und Schwächen der Lehrveranstaltung liegen. | ||||
Wofür? |
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Wie? |
Diese Feedback-Variante kann offen oder anonym durchgeführt werden. Bei der offenen Variante kommen die Studierenden ans interaktive Whiteboard, bei der anonymen Varianten schalten Sie die Projektion an die Wand aus und die Studierenden kommen an den Vortragenden-Monitor. Lassen Sie die Studierenden am besten vorab wissen, ob das Ergebnis anschließend im Plenum gezeigt und diskutiert wird, oder nur für Sie selbst als Feedback gedacht ist.
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WU-HINWEIS | Mit der Funktion "black" im Tastenbedienfeld oder am Touch Control Panel schalten Sie die Projektionsflächen auf schwarz, sodass der PC-Inhalt nicht mehr an der Wand sichtbar ist. Durch erneutes Drücken von "black" schalten Sie die Projektion wieder sichtbar. | ||||
Materialien | Zielscheibe_Vorlage.notebook |
Veranschaulichung von Vergleichen und Perspektiven
Durch die Brille - Perspektiven
Was? | Die Diskurstechnik "Durch die Brille" hat das Ziel, ein Themenfeld aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und die erarbeiteten Sichtweisen anschließend visuell gegenüberzustellen. | ||||||
Wofür? |
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Wie? |
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WU-HINWEIS | Doppelseitige Anzeige in SMART Notebook® (geeignet bei der Gegenüberstellung von zwei Sichtweisen): Verwenden Sie pro behandelter Gruppe bzw. Sichtweise eine leere Seite. Nachdem Sie die beiden Gruppen ausgearbeitet haben, stellen Sie diese nun gegenüber. Wählen Sie dazu im Menü die Funktion "Dual page display". Die beiden Sichtweisen werden dadurch nebeneinander gestellt und ein Vergleich wird möglich. Sie können Begriffe auch einfach von einer Seite auf die andere ziehen und verschieben. |
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Materialien | Durch die Brille_Vorlage.notebook |
Pro-Contra-Debatte am interaktiven Whiteboard
Was? | Die Diskurstechnik "Pro-Contra-Debatte" hat das Ziel, ein Themenfeld aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und die erarbeiteten Sichtweisen anschließend visuell gegenüberzustellen. |
Wofür? |
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Wie? |
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WU-HINWEIS |
Variante Doppelseitige Anzeige in SMART Notebook®: Erstellen Sie zwei Seiten, eine mit PRO und eine weitere mit CONTRA. Die Gegenüberstellung erfolgt dann mit der Funktion „Dual page display”. Die beiden Sichtweisen werden dadurch nebeneinander gestellt und ein Vergleich wird möglich. Sie können Begriffe auch einfach von einer Seite auf die andere ziehen und verschieben. |
Materialien | Pro_Contra_Vorlagen.notebook (enthält mehrere Vorlagen) |
Interaktive Übungsmöglichkeiten
Beispiele und Vorlagen für interaktive Übungen
Hinter interaktiven Übungen am Whiteboard steckt fast ausschließlich das Prinzip des Verschiebens, Weglöschens und Aufdeckens. Zur Veranschaulichung und um Anregungen zu erhalten, finden Sie in folgender Tabelle den Typ der Übung und das dahinterstehende Prinzip sowie Beispiele und Vorlagen aus dem Bereich der kaufmännischen Lehre:
Zuordnungsübungen: Funktion "Verschieben" (Beispiel 1) Beduerfnispyramide.notebook |
Reihenfolge-Übungen Funktion "Verschieben" (Beispiel 3) |
Aufdeck-Übung Funktion "Weglöschen/Wegradieren" (Beispiel 2) |
Bildbeschriftung Funktion "Abgleichen": Abgleich von akzeptierten Objekten und nicht akzeptierten Objekten, die in einen Bereich hingezogen werden (Beispiel 4)
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Stolpersteine und praktische Tipps beim Einsatz des interaktiven Whiteboards
- Übung: Die Bedienung eines interaktiven Whiteboards erfordert – wie jede andere Software auch – etwas Übung und Praxis. Bevor Sie das interaktive Whiteboard in der Lehrveranstaltung einsetzen, sollten Sie sich erst mit den wichtigsten Funktionen vertraut machen.
TIPP: Einführungskurse und Workshops Ihrer Hochschule bieten hier einen guten Überblick und Übungsmöglichkeiten.
- Step-by-Step: Sie müssen nicht sofort sämtliche Funktionen und Werkzeuge nutzen, die die Software anbietet. Dies kann schnell auch überfordern.
TIPP: Tasten Sie sich schrittweise (wie z. B. hier beschrieben) heran!
- Technik: Das interaktive Whiteboard ist ein technisches Gerät und dadurch nicht vor technischen Fehlern oder Störungen gefeit. Es kann daher immer sein, dass das Gerät gerade in Ihrer LV-Einheit nicht oder nur eingeschränkt funktioniert.
TIPP: Überlegen Sie sich eine Fallback-Variante: Inwiefern lässt sich Ihr Szenario durch Ausweichen auf das klassische Whiteboard oder andere Methoden realisieren, ohne dass Ihr gesamter Fahrplan für die LV-Einheit durcheinander gerät?
- Mehrwert: Studierende schätzen i. d. R. Abwechslung sowie innovative, moderne Lehrtechnologien und sind spielerischen Anwendungen gegenüber meist nicht abgeneigt. Achten Sie dennoch darauf, dass die Technik nicht überhand nimmt oder zur reinen Spielerei wird und wägen Sie ab, ob das interaktive Whiteboard für Ihren Einsatz/Ihr Beispiel bzw. Ihre Inhalte tatsächlich einen Mehrwert darstellt.
TIPP: Wenn Sie während Ihrer LV-Einheit fast ausschließlich am interaktiven Whiteboard klicken und Ihr Blick kaum mehr zu Ihren Studierenden gerichtet ist, sollten Sie dies als Warnzeichen interpretieren.
- Position: Grundsätzlich können Sie die Software des interaktiven Whiteboards auch am Vortragenden-PC bedienen, Sie müssen also nicht zur interaktiven Tafel (an der WU: SMART Board®) gehen. Bedenken Sie jedoch, dass es einen Unterschied in der Wahrnehmung der Studierenden macht, wo Sie sich befinden – eher statisch hinter dem Monitor (versteckt, mit Blick immer in dieselbe Richtung und mit gewissem Abstand zu Ihrem Publikum) oder vor der interaktiven Tafel (offen, mit abwechselndem Blick von der Tafel zum Publikum und mit weniger Barriere zwischen Ihnen und dem Publikum).
TIPP: Wechseln Sie Ihre Position ab und zu, v. a., wenn Sie die Studierenden aktivieren und einen bewussten Wechsel der Aufmerksamkeit erzeugen wollen. Sie können z. B. Ihre PowerPoint-Präsentation am Monitor bedienen und für eine Skizze oder eine Erläuterung zur interaktiven Tafel wechseln.
- Aufwand: Die Erstellung von Whiteboard-Inhalten kann zeitaufwendig sein, v. a., wenn interaktive Elemente enthalten sind. Sie müssen jedoch nicht alles selbst erstellen und erfinden.
TIPP: Nutzen Sie die Materialien und Vorlagen, die es bereits gibt und wandeln Sie diese gegebenenfalls für Ihre Zwecke ab.- Die Whiteboard-Software bietet i. d. R. eine Galerie, aus der Sie Hintergründe oder Vorlagen auswählen und einfach in Ihre Whiteboard-Seite hineinziehen können (z. B. Koordinatensysteme, xy-Achsen, Landkarten, Matrix-Vorlagen, Diagramme, Zeitlinien, Pro- und Contra-Vorlagen etc.).
- Manche Anbieter stellen auch Austauschplattformen für Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, auf denen sich das eine oder andere Beispiel oder eine Anregung finden lässt (z. B. http://exchange.smarttech.com)
- Oder nutzen Sie die SMART Notebook®-Vorlagen, die wir auf dieser Seite zusammengestellt haben.
Weiterführendes
- Technische Anleitungen, Videos und Hilfestellungen zum Einsatz des interaktiven Whiteboards finden Sie im Medienguide der WU
Quellen
Kohls, C.: Erprobte Einsatzszenarien für interaktive Whiteboards. In: Csanyi, G./Reichl, F./Steiner, A. (Hrsg.): Digitale Medien. Werkzeuge für exzellente Forschung und Lehre. Münster: Waxmann, S. 187 -197, https://www.pedocs.de/volltexte/2013/8319/pdf/Digitale_Medien_2012_Kohls_Erprobte_Einsatzszenarien.pdf, 2012 [07.08.2019]
Video 1: Interaktive Technologien in der Hochschullehre, R.: SMART Technologies DE/Leibnitz Universität Hannover, 11.07.2012, https://www.youtube.com/watch?v=pBG3sQnlY8o.
Abb. 1 - 15: Eigene Darstellung
Beispiel 1-3: Eigene Darstellung
Beispiel 4: SMART Notebook
Das interaktive Whiteboard, Teaching & Learning Academy, Wirtschaftsuniversität Wien, https://learn.wu.ac.at/open/tlac/whiteboard, November 2019.
Dieser Text ist lizenziert unter Creative Commons
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