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Vielfalt als Bereicherung: Tipps zur Organisation interkultureller Gruppenarbeiten

Gruppenarbeiten in diversen Teams können herausfordernd sein, bieten Studierenden aber wertvolle Erfahrungen. Sie profitieren nicht nur fachlich, sondern auch von unterschiedlichen Perspektiven – vorausgesetzt, die Zusammenarbeit ist gut organisiert und alle Beteiligten bringen sich aktiv ein. Wie Sie dies in Ihrer Lehrveranstaltung unterstützen können, lesen Sie in diesem Artikel.

Interkulturelle Gruppenarbeiten bieten Studierenden die Chance, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und ihre Zusammenarbeit in internationalen Kontexten zu üben. Gleichzeitig bringen sie spezifische Herausforderungen mit sich: von unterschiedlichen Kommunikationsstilen über unterschiedliche Arbeitsweisen bis hin zu abweichenden Vorstellungen über Zeitmanagement und Deadlines. Um die Gruppenarbeit möglichst friktionsfrei zu halten, lohnt es sich, die Studierenden auf Herausforderungen, die auftreten können, vorzubereiten, und sie bei Gruppenarbeiten zu begleiten. Drei Anregungen, wie Sie interkulturelle Gruppenarbeiten begleiten können, stellen wir hier vor.

Unterschiedliche Perspektiven reflektieren

Vor dem Beginn der Arbeit in Gruppen, können Sie die Studierenden ermutigen ihre unterschiedlichen internationalen und interkulturellen Erfahrungen zu teilen - dabei können eigene oder auch Erfahrungen von Verwandten oder Freund*innen reflektiert werden. So habe alle die Möglichkeit, sich einzubringen, ohne auf eine bestimmte Rolle, etwa aufgrund der Herkunft, festgelegt zu werden. Think-Pair-Share ist eine Methode, die sich für persönliche Erfahrungen besonders eignet, da sich jede*r Studierende hier zunächst nur mit einer Person austauscht. Im Plenum werden dann nur die Erkenntnisse aus der Diskussion zu zweit geteilt.

Grundregeln für eine produktive Zusammenarbeit festlegen

Gerade in interkulturellen Gruppen empfiehlt es sich zu Beginn die Regeln zur Zusammenarbeit explizit zu thematisieren. Dazu gehören beispielsweise die Methodik zur Entscheidungsfindung und Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe. Auch das Zeitmanagement ist ein Themenbereich, in dem es kulturelle Unterschiede geben kann. Lassen Sie die Gruppen also vorab besprechen, wie sie Entscheidungen treffen wollen bzw. wie sie Aufgaben verteilen möchten. Wenn Studierende unterschiedliche Vorstellungen von Zeitmanagement haben (z. B. strikte vs. flexible Deadlines), sollten Deadlines noch genauer definiert und innerhalb der Gruppe thematisiert werden. Idealerweise bitten Sie die Studierenden die Ergebnisse dieser Absprachen auch schriftlich, zum Beispiel in einem gemeinsam erstellten shared document, festzuhalten.

Wenn Sie Themen wie der Entscheidungsfindung mehr Raum in ihrer Lehrveranstaltung geben möchten, eignet sich dazu auch eine Fallstudie in der die Gruppen eine (schwierige) Entscheidung treffen (z. B. eine internationale Unternehmensfusion) und den Prozess reflektieren müssen. Dadurch kann sichtbar gemacht werden, wie verschiedene Entscheidungsstile funktionieren.

Aufgabengestaltung zur Förderung individueller Stärken

Gruppen von etwa vier bis fünf Personen, die unterschiedliche Stärken, Hintergründe und Fachkenntnisse mitbringen, bieten das größte Lernpotenzial. Um die Gruppen in diesem Sinne zusammenstellen zu können, ist es hilfreich, wenn Sie als Lehrende*r Vorwissen über die Studierenden haben (siehe Punkt 1). Eine weitere Möglichkeit ist es, die Studierenden zu Beginn eine kurze Selbstreflexion über ihre Stärken, Fachkenntnisse und bevorzugten Arbeitsweisen schreiben zu lassen, die in der Gruppe geteilt wird. Dies kann dann ebenso als Grundlage für eine optimale Rollenverteilung genutzt werden.

Damit sich jedes Gruppenmitglied aktiv einbringt, kann es helfen, individuelle Rollen festzulegen oder eine kurze Reflexion über den eigenen Beitrag einzufordern. So wird deutlich, wie jeder Einzelne zum Gruppenprodukt beiträgt und das Verantwortungsgefühl gestärkt.

(Weiterführende) Quellen:

Universität Utrecht (2025). UU Inclusive Teaching Toolbox. Section: Teaching and Learning Activities-Supporting collaborative learning. https://uu-inclusive-teaching-toolbox.sites.uu.nl/section/teaching-and-learning-objectives/supporting-collaborative-learning/ [27.02.2025]

Universität Zürich (2025). Teaching Tools. Methoden zur Gruppenbildung. https://teachingtools.uzh.ch/en/tools/methoden-zur-gruppenbildung [27.02.2025]