Nachschau Seamless Learning Conference 2022
Wie können physische und virtuelle Lehr- und Lernräume aus didaktisch-architektonischer Perspektive sinnvoll verschränkt werden? Mit dieser Frage setzte sich ein internationales Publikum am 17. und 18. November bei der ersten Seamless Learning Conference on “Rethinking Teaching and Learning Spaces – physical, virtual, seamless?” intensiv auseinander.
Im Zentrum der Seamless Learning Conference standen Lehr- und Lernräume und deren Bedeutung für innovative Lehr- und Lernszenarien. Einführend präsentierte Bernadette Dilger von der Universität St. Gallen Herausforderungen für zukünftige Lehr- und Lernräume um innovative Lehr- und Lernformaten wie z.B. co-constructive learning und experiential learning, zu fördern. Die Gestaltung der Räume bildet dabei das Fundament für die Veränderung und Entwicklung eines gesamten University Ecosystem. Beispielhaft für ihren Ansatz konnten Eindrücke in den neu errichteten HSG-SQUARE, welcher ein „Experimentierfeld“ für neue Formate des Lernens und Lehrens darstellt, gewonnen werden.
An der WU bietet vor allem das neue Future Learning Experience Center - FLEX, die Möglichkeit, innovative Lehr- und Lernformate auszuprobieren und anzuwenden. Im Zuge eines eigenen Tracks wurde FLEX daher den rund 60 Teilnehmer*innen präsentiert und Besichtigungen der FLEX Mediastudios und Lab ermöglicht. Die Potenziale von Virtual Reality und 360°-Videos für Immersive Learning- Szenarios wurden ebenfalls in einem weiteren Track mit externen Vortragenden ausgelotet.
Der dritte Track widmete sich innovativen physischen Lehr- und Lernräumen und deren Verknüpfung zu virtuellen Lernumgebungen. Im Zuge dessen wurden auch die Ergebnisse des Projektes „Learning and Teaching Space in Higher Education“ (LTSHE) vorgestellt. Die WU war von Dezember 2019 - November 2022 in dem internationalen Erasmus+ Projekt gemeinsam mit sechs weiteren europäischen Institutionen beteiligt mit dem Ziel, Policies zu entwickeln, die Hochschulen bei einer zukunftsfähigen Lehr- und Lernraumgestaltung unterstützen. Mittels unterschiedlicher Methoden (u.a. Fokusgruppen, leitfadengestützte Interviews) wurden Kenntnisse darüber gewonnen, welche Maßnahmen zur Weiterentwicklung von Lehr- und Lernräumen auf nationaler und institutioneller Ebene umgesetzt werden, welche Ansätze und Strategien für innovative Lehr- und Lernräume verfolgt werden und wie unterschiedliche Stakeholder bestehende Räume wahrnehmen und nutzen. Die daraus abgeleiteten Richtlinien und Empfehlungen sind im LTSHE-Ergebnisbericht online veröffentlicht.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden durch Michael König (Senior Lecturer Department of Strategy and Innovation, WU), Ursula Spannberger (Architektin RAUM.WERT), Tessa Chambon (Co-Chair ENGAGE.EU Board of Learners) und Oliver Vettori (Direktor Programmmanagement und Lehr-/Lernsupport, WU) unterschiedliche Perspektiven auf die Entwicklung bestehender und zukünftiger Lehr- und Lernräume beleuchtet und Chancen und Handlungsbedarfe zur Umsetzung von Seamless Learning diskutiert.