Anregungen für Lehren und Lernen in internationalen Settings
2022 wurden Lehrveranstaltungskonzepte mit dem Preis für „Innovative Lehre“ prämiert, die Internationales Lehren und Lernen neuartig und gelungen umsetzen. Für diesen Artikel haben wir die bewährten Methoden der prämierten Konzepte identifiziert und einige Anregungen für die eigene Lehre im internationalen Setting zusammengefasst.
Peer Learning unterstützen
Peer-Learning ist in internationalen Settings von besonderer Bedeutung. Unterschiedliche Arbeitsweisen und Zeitauffassungen, sowie (akademische) Hintergründe treffen aufeinander und es bedarf kontinuierlicher Kommunikation und Abstimmung. Unter geeigneten Bedingungen ist Heterogenität in Teams eine Bereicherung für das Arbeitsergebnis, sowie eine gute Vorbereitung für eine spätere berufliche Tätigkeit in einem internationalen Arbeitsumfeld. Es lohnt sich also, etwas mehr Zeit in die Planung der Gruppenzusammenstellung zu investieren.
Als Lehrende*r können Sie die Gruppen in ihrer Lehrveranstaltung entsprechend dem Ziel der Gruppenarbeit und der Aufgabenstellung nach bestimmten Kriterien einteilen, wie etwa Nationalität, Gender, Studienhintergrund, berufliche Erfahrungen, etc. Voraussetzung dafür ist ein gewisses Vorwissen über die Studierenden. Dieses können Sie im Rahmen einer einleitenden Ice-Breaker Methode sammeln. Verschiedene Beispiele dafür finden Sie in der Teaching and Learning Academy.
Für Klarheit und Transparenz sorgen
Besonderes Augenmerk sollte daraufgelegt werden, zu Beginn der Lehrveranstaltung sicherzustellen, dass die Ziele sowie Erwartungen hinsichtlich der Resultate klar sind, insbesondere bei Studierendengruppen mit unterschiedlichen akademischen Hintergründen und Lernkulturen, die vielleicht auch nicht mit dem Beurteilungssystem vertraut sind. Machen Sie Beurteilungskriterien sowie Details zu beurteilungsrelevanten Elementen noch transparenter, indem Sie sie praktisch erläutern und ggf. Hintergründe erklären. Klarheit durch eindeutige Angaben in Hinblick auf Zwischenabgaben, Umfang, Format sowie verwendeten Zitierstil bei einer Aufgabe, die auch schriftlich zur Verfügung gestellt werden, helfen Studierenden in Selbstlernphasen oder selbstorganisierten Gruppen, auf die Aufgabe selbst zu fokussieren.
Zudem profitieren sie von kontinuierlicher Unterstützung des*der Lehrenden an mehreren Punkten im Arbeitsprozess, etwa in Form von Feedback zu einer oder mehrerer Zwischenabgaben, auf denen weitere Arbeitsschritte aufbauen.
Eigene Erfahrungen reflektieren lassen
Internationale Zusammenarbeit oder Aufgaben mit internationalen Unternehmens-Kontexten bringen neue thematische und soziale Perspektiven mit sich. Die Sensibilisierung der Studierenden für Diversität von Beginn an, sowie eine gemeinsame Nachbesprechung am Schluss können dazu beitragen, divergierende Erfahrungen zu analysieren, zu verarbeiten und daraus zu lernen.
Eine andere Möglichkeit ist eine schriftliche Abgabe zur Reflexion der Arbeit in Gruppen, zum Beispiel in Form eines Lerntagebuchs, die auch beurteilungsrelevant sein kann. Diese können den Lehrenden zusätzlich zu LV-Evaluierungen helfen, Schlüsse und Learnings für die nächste Abhaltung zu ziehen.
Weitere Inspiration für die Lehre im „International Classroom“ finden Sie in den Kurzbeschreibungen der prämierten LV-Konzepte auf der Website Innovative Lehre.